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Gefangenendilemma: Das Gefangenendilemma ist ein spieltheoretisches Problem, bei dem zwei rationale Akteure einen Anreiz haben, ihren Partner zu verraten, obwohl es für beide besser wäre, zu kooperieren. Siehe auch Kooperation, Strategien, Spieltheorie, Künstliche Intelligenz._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Douglas R. Hofstadter über Gefangenendilemma – Lexikon der Argumente
II 781 Gefangenen Dilemma: 1950 von Melvin Dresher und Merrill Flood von der Rand Corporation). Bsp Klassische Form: zwei Gefangene werden getrennt verhört. Problem: Logik verhindert die Kooperation. Die Annahme über das Verhalten des Anderen bringt einen dazu, etwas Schlechteres zu tun, als für beide gut wäre, aber es fehlt ja die Sicherheit. Beispiel-Varianten, die die Vorstellung erleichtern: Ein einmaliges Geschäft mit jemand, den man nie wiedersieht, Deponieren von Geldsäcken im Wald, jeder wird versuchen zu betrügen, nachdem ihm klar ist, dass der Andere (Unbekannte) es genauso versuchen wird. Die psychologische Vorstellung von der persönlichen Bekanntschaft der beiden Gefangenen verunklart das Problem. Bsp' Das Geschäft mit dem deponierten Geld kann wiederholt werden, "Wiederholungs- Gefangenendilemma: Es gibt hier keine allgemein beste Strategie. Gefangenendilemma: Implikationen: Frage: Kann es in einer Welt von Egoisten zur Kooperation kommen? Wie kann sie überhaupt entstehen? Können Kooperationsstrategien besser überleben? Kann Kooperation aus Nicht-Kooperation hervorgehen? II 784 Robert Axelrod: 1979: veranstaltete ein fernschriftliches Turnier, bei dem verschiedene Strategien des Wiederholungs-Gefangenen-Dilemmas gegeneinander antreten sollten. >R. Axelrod. Gewinner: Das Programm "AUGE UM AUGE" von Anatol Rapoport: "Kooperiere in der ersten Runde, dann mach alles, was der andere Spieler beim vorangegangenen Spielzug gemacht hat." Dieses Programm siegte immer wieder, sogar bei Wiederholungen des Wettbewerbs. Allerdings ist das Optimum nur eine Pattsituation. Gewinnen kann keiner! Das Programm nötigt den anderen zu einem Verhalten, bei dem beide gut abschneiden. II 789 Strategie: Echoeffekte sollten minimiert werden. Eine intelligente Analyse muss mindestens drei Schritte weit gehen. In der Reaktion auf Ausstiegsaktionen der Gegenseite kann man die vorhergehende eigene Strategie wiederholen oder gar ausweiten. Wiederholungs-Gefangenendilemma: Wenn man den anderen überhaupt nicht beeinflussen kann, sollte man in der ersten Runde aussteigen! Das hat strenggenommen zur Folge, dass bei einer Autowerkstatt, die man auf einer weiten Reise aufsucht, die Arbeit nicht ausgeführt werden sollte. II 797 Kooperation: In einer Welt von Egoisten kann beiderseitige Kooperation durchaus ohne zentrale Kontrolle entstehen, sofern nur eine Gruppe von Individuen da ist, die auf Gegenseitigkeit setzen. II 801 Bsp Jemand versteigert eine Dollarnote für 3.40$. Das war das Ergebnis einer Spielregel, (die die Teilnehmer zu spät verstanden), nach der der Meistbietende die Dollarnote erhielt, zugleich aber der zweite die zuletzt von ihm gebotene Summe zu zahlen hatte._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
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